Bodennährstoff Kupfer
Kupfer im Boden
Kupfer kommt in Konzentrationen zwischen 2 und 40 mg pro kg vollkommen natürlich im Boden vor. Als Spurenelement ist Kupfer für Pflanzen, Tiere und Menschen lebenswichtig. In zu hohen Konzentrationen kann Kupfer jedoch toxisch wirken. Kupfer ist im Boden meist an organische Substanzen (Humus), Eisen- und Manganoxide gebunden.
➔ Bei Moorböden und Podsolen (Bodenart mit geringem Nährstoff- und Tongehalt) mit hohem Humusanteil tritt häufig ein Kupfermangel auf. Bei sehr sauren Böden mit einem Boden-pH-Wert von unter 5 kann durch die verstärkte Freisetzung von Kupfer ein Kupferüberschuss im Boden entstehen. Durch kupferhaltige Spritzmittel und Auswaschungen aus dem Bergbau kann der Gehalt von Kupfer in Böden ebenfalls eine kritische Grenze überschreiten.
Fakten zu Kupfer im Boden
- Kupfer ist für Pflanzen lebensnotwendig.
- Kupfermangel führt zu gestörter Photosynthese.
- Bei sehr sauren Böden kann ein Kupferüberschuss entstehen.
Folgen von zu wenig Kupfer im Boden
Pflanzen benötigen Kupfer zur Bildung des Chlorophylls, für viele Stoffwechselvorgänge und zur Bindung von Sauerstoffradikalen.[1] Bei Hülsenfrüchten wie zum Beispiel Erbsen und Bohnen spielt Kupfer eine wichtige Rolle für die stickstoffsammelnden Bakterien in den Wurzelknöllchen. Ein Kupfermangel macht sich bei vielen Pflanzen durch eine Entfärbung junger Blätter sowie welke und zusammengerollte Blätter bemerkbar.
Bei Getreide erfolgt bei starkem Kupfermangel keine Kornbildung. Obstgehölze reagieren auf zu wenig Kupfer im Boden mit verkümmerten Trieben und einem schlechten Fruchtansatz. Hohe Stickstoffgehalte im Boden können einen Kupfermangel verstärken. Einen relativ hohen Kupferbedarf haben Kartoffeln und Birnen. Zwiebeln werden bei einem Kupfermangel schwammig. Karotten können auf einen Kupfermangel mit einer teilweisen Entfärbung reagieren.
Ob ein Boden zu hohe oder zu niedrige Werte von Kupfer aufweist, kann mit einer Bodenanalyse leicht festgestellt werden.
Folgen von zu viel Kupfer im Boden
Schäden durch zu viel Kupfer im Boden sind bei Pflanzen aufgrund der guten Regulation der Kupferaufnahme relativ selten. Eine zu starke Kupferaufnahme kommt meist nur bei sehr sauren Böden (pH < 5) vor und macht sich zum Beispiel durch Vergilbung junger Blätter und Wurzelschäden bemerkbar. Relativ empfindlich auf zu viel Kupfer im Boden reagieren Raps und Zuckerrüben. Da Kupfer mit Nährstoffen wie Eisen, Zink und Molybdän „konkurriert“, kann eine erhöhter Kupfergehalt im Boden zu einer Unterversorgung mit diesen Nährstoffen führen.[2]
Eine Bodenanalyse gibt Auskunft über Kupfergehalt im Boden
➔ Auch wenn von Pflanzen akkumuliertes Kupfer für Menschen meist nicht schädlich ist, ist die Einstellung eines optimalen Kupfergehalts im Boden für gute Erträge entscheidend. Eine Bodenanalyse kann neben Kupfer auch andere wichtige Bodenparameter bestimmen.
➔ Das Ergebnis der Bodenanalyse gibt eine Empfehlung, wie der Boden auf die Bepflanzung vorbereitet werden sollte. Im Zusammenhang mit Kupfer ist hier besonders der Boden-pH-Wert entscheidend. So kann nach Durchführung der Bodenanalyse die Anhebung des Boden-pH-Wertes bei sehr sauren Böden einer zu starken Freisetzung von Kupfer entgegen wirken.
Referenzen:
[1] Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, „Welche Nährstoffe braucht die Pflanze“:http://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/linkurl_50.pdf
[2] Julius-Kühn-Institut, „Kupfer“: http://kupfer.jki.bund.de/index.php?menuid=21